Block 2: Wege zur Stärkung des Kunststoffrecyclings
Moderation: Dr. Alexander Janz, Umweltbundesamt Deutschland
Kunststoffe sind Werkstoffe, die einerseits viele Vorteile aufweisen und in unserem modernen Leben beinahe unverzichtbar geworden sind. Sie sind allgegenwärtig, ein vielseitiger Werkstoff und für viele Anwendungen geradezu ideal. Die moderne Medizintechnik, Windenergieanlagen oder Verpackungen zur Reduktion von Lebensmittelabfällen stellen nur einige Beispiele hierzu dar. Andererseits geht die Produktion von Primärkunststoffen mit einem hohen Ressourcenverbrauch sowie großen CO2-Emissionen einher. Auch hat der unkontrollierte Eintrag von zum Teil schadstoffhaltigen Kunststoffen in die Umwelt zu einem Problem globalen Ausmaßes geführt. Es bedarf einer nachhaltigeren, den jeweiligen Gegebenheiten angepassten Bewirtschaftung von Kunststoffen und Kunststoffabfällen, um die Umweltauswirkungen drastisch zu reduzieren. Derzeit werden in der EU rund 35% der Post-Consumer-Kunststoffabfälle (Abfälle nach Gebrauch) einem Recycling und 42% einer energetischen Verwertung zugeführt, 23% landen auf Deponien. Trotz bereits umgesetzter Maßnahmen wie z. B. politische Zielsetzungen gemäß EU-Aktionsplan Kreislaufwirtschaft oder freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie (insbesondere im Verpackungsbereich) sind sowohl bei der Vermeidung von Kunststoffabfällen und der Recyclingfähigkeit beim Produktdesign, dem Recycling selbst als auch beim Rezyklateinsatz noch deutliche Steigerungspotenziale vorhanden, die ausgeschöpft werden müssen.
Dieser Vortragsblock fokussiert sich in der Wertschöpfungskette insbesondere auf den Bereich des Recyclings. Es wird aufgezeigt, wie die dringend gebotene Kreislaufführung von Kunststoffen durch Steigerung des Recyclings forciert werden kann.