Block 3: Vermeidung von Lebensmittelabfällen

und weitere Ansätze für eine nachhaltige Ernährung

Moderation: Mag.a Christine Hochholdinger, BMK Österreich

Rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel geht gemäß Schätzungen der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen weltweit verloren. In der EU wurden entlang der gesamten Wertschöpfungskette in 2020 knapp 57 Mio. t Lebensmittelabfälle bzw. 127 kg/Person erzeugt. Davon generieren Haushalte rund 55%, dies entspricht 70 kg pro Person und Jahr. Der nicht unbeträchtliche Anfall an Lebensmittelabfällen stellt ein ressourcenrelevantes, ökologisches und ethisches Thema dar und die Verschwendung betrifft alle Stufen der Lebensmittelkette. Der allzu sorglose Umgang wird angesichts des Ausmaßes noch genussfähiger Lebensmittel, die entsorgt werden, besonders offensichtlich. Es gibt bereits viele Lösungsansätze, die zudem auch mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden sein können. Im Einklang mit dem Ziel der Vereinten Nationen sollen bis 2030 die weltweit auf Ebene des Einzelhandels und auf Verbraucherebene pro Kopf anfallenden Lebensmittelabfälle halbiert werden und die Verluste von Lebensmitteln entlang der Produktions- und Lieferkette reduziert werden. Auch auf EU-Ebene steht dieses Thema im besonderen Fokus: die „Farm-to-Fork-Strategie“ („Vom Hof auf den Tisch“), die von der Europäischen Kommission im Rahmen des Europäischen Green Deal verabschiedet wurde, sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, um den Übergang zu einem nachhaltigen EU-Lebensmittelsystem entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Denn Lebensmittel sind definitiv zu kostbar, um verschwendet zu werden.

Der Vortragsblock zeigt die Wichtigkeit der Reduktion von (vermeidbaren) Lebensmittelabfällen entlang der Wertschöpfungskette auf und welche Maßnahmen an den unterschiedlichsten Punkten zielführend sind. Insbesondere stehen private Haushalte, der Lebensmitteleinzelhandel und die Weitergabe an soziale Einrichtungen im Fokus. Der Lebensmitteleinzelhandel hat nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf die Menge der Lebensmittelabfälle, sondern hat auch mit Blick auf die Wertschöpfungskette insgesamt eine Schlüsselposition inne. Er beeinflusst durch seine Sortimentsgestaltung sowohl die Produktion als auch die Verbraucher*innen in ihren Kaufentscheidungen. Der letzte Vortrag im Block weitet daher den Blick auf die Bewertung der Rolle des Handels insgesamt.